Beginnen möchte ich heute gerne mit Jo Nesbø und seinem Kriminalermittler der Osloer Polizei Harry Hole. Denn Bücher aus dieser Reihe lese ich gerade und ich finde sie so super, dass ich manche Nacht nur lesen möchte anstatt zu schlafen. Nun gut, nicht so sinnvoll, erklärt aber die Augenringe, die mich morgens manchmal aus dem Spiegel anschauen. Worum gehts also in den Büchern? Vorwiegend um Harry Hole und die Mordfälle, die er löst. Harry Hole hat aber mit einem Helden nicht mehr gemeinsam als vielleicht seine Größe und die blonden Haare. Harry Hole ist alles andere als heldenhaft; er ist Alkoholiker, in seiner Vergangenheit gefangen, lässt so ziemlich nichts und niemanden an sich heran und lebt für… ja, für was eigentlich? Manchmal scheint es, als sei sein Antrieb die Arbeit, aber auch das stimmt nicht so ganz. Er hat eine Schwester und einen Vater, die ihm beide wichtig sind, ansonsten scheint er ziemlich allein auf dieser Welt. Er ist definitiv kein Mensch, auf den Verlass ist, denn so gut wie nichts ist ihm wichtig. Er kennt sich besser als seine Westentasche, betrachtet sich trocken und mehr als ehrlich und ist sich darüber bewusst, dass er kein guter Fang ist. Gerade diese Eigenschaft und sein absoluter Drang, die ihm zugetragenen Fälle zu lösen, machen ihn so sympathisch und teilweise sogar liebenswürdig. Harry Hole – der liebenswürdige Versager und Alkoholiker, der wirklich gute Ermittler der Osloer Polizei.
Das erste Buch aus Jo Nesbøs Kriminalromanreihe “Der Fledermausmann: Harry Holes erster Fall” bringt Harry Hole nach Australien, um dort zusammen mit dem Aboriginie Andrew und dessen Team den Mord einer jungen norwegischen Frau aufzuklären. Schon bald stellt sich heraus, dass es sich hier nicht um einen einzelnen Mord handelt sondern um eine Mordserie, Opfergruppe: junge blonde Frauen. Ein Hauptverdächtiger ist recht zügig gefunden, doch Harry Hole bemerkt erst spät, dass Andrew ihn die ganze Zeit versucht hat, auf eine andere Fährte, die richtige Fährte zu lenken. Während all der Geschehnisse verliebt sich Harry Hals über Kopf in die Schwedin Brigitta und beginnt, sich langsam zu öffnen, während die Ereignisse sich überschlagen und Harry Hole sich (wieder) mehr und mehr im Alkohol verliert.
Jo Nesbø erzählt spannend und intelligent von der Mordserie, den Ermittlungen und dem Aufspüren des Mörders, sehr gefühlvoll von der Liebesgeschichte zwischen Harry Hole und Brigitta sowie einfühlsam und sensibel über die Schönheit Australiens, über die Kultur der Aboriginies, über ihre Geschichten und Probleme, ihre Mythologie und ihr Land der Träume. Alles zusammen ergibt einen Kriminalroman, dem es an Kontrasten nicht fehlt, spannend und liebevoll, einfühlsam und brutal, ist er so toll geschrieben, dass das Gefühl, dabeizusein und alles mitzuerleben, von Seite zu Seite steigt und das Buch am Liebsten in einem Rutsch gelesen werden möchte.
Ach, ich glaub, man merkt, ich bin verliebt in diese Buchserie rund um Harry Hole.
Und Du? Liest Du auch Kriminalromane und kennst vielleicht sogar Jo Nesbøs Bücher?